Kapitel 7 – Oh du fröhliche …..

Weihnachten im Stall….

Oh du fröhliche oh du selige alkoholgetränkte Weihnachtszeit…..

In der kalten, grauen Zeit des Jahres, gibt es einen Lichtblick zwischen den matschigen Paddocks, den matschigen Pferden, den matschigen Schuhen…. kurz um ein Lichtblick zwischen dem ganzen Matsch…

Die Weihnachtsfeier des Stalls …..

Eine Symphony der Peinlichkeiten, der krönende Jahresabschluss des Alkoholkonsums….

Der Tag startet meistens  mit einer wunderbaren Vorführungen der Kinder und Jugendlichen eines Stalles. 

Endlich können die weißen Reithosen mal ausgepackt werden, das neue Glitzer- Erdbeer-Melone – Mähnenspray hat seine Daseinsberechtigung und das 65-teilige Nikolaus Outfit sorgt dafür das der Norweger Jürgen aussieht wie frisch vom Nordpol.

Vollkommene Motivation macht meistens wett das sich keiner merken konnte was die verzweifelte Reitlehrerin seit 48 Wochen versucht in die Köpfe zu bringen.

Macht aber nichts, während die Kinder mit hochroten Köpfen durch die Halle irren, packen Annette und Gerti an der Bande den ersten Sekt aus.

Mit einem verlegenen Kichern wird festgestellt, dass man an einer Weihnachtsfeier auch mal ein bisschen früher trinken kann und irgendwo auf der Welt ist es ja bestimmt schon abends….

Da so eine Weihnachtsgeschichte ziemlich lang ist (die von Dickens sogar sehr lang), reicht eine Flasche Sekt natürlich nicht und während Jürgen der Weihnachtsnorweger seine Bahnen zieht, die Reitlehrerin sich fragt ob ihre Nerven das noch ein weiteres Jahr schaffen, die Mutter innerlich hoffen bald abhauen zu können, sind die Herren schon zum gemütliche Teil übergegangen.

Der Sliwowitz köchelt im Gaskocher, der Glühwein dampft im Topf, die ersten Flaschen Jack Daniels werden bereit gestellt und bei unterhaltsamen Smalltalk wird das eine oder andere Getränk konsumiert.

Und damit kommen wir zum wichtigen Teil der Weihnachtsfeier…. der Alkohol hat nämlich ein Reitproblem.

Damit einen sich alle Reitweisen…. zu fortgeschrittener Stunde interessiert es keinen mehr ob du ein Cowboy, eine Hupfdohle, ein Akademiker, ein Stöckchenwedler oder eine Zylinder-Zicke bist.

Beim Pur Hitmix fallen die Hemmungen und evtl. auch die eine oder andere Person (der Boden in so Ställen ist aber auch uneben)

Während wir uns fragen wo die Indianer hin sind, wir ins Abenteuerland reisen und Lena es nicht leicht hat, stossen wir auf die Freundschaft an, schunkeln mal mehr mal weniger im Takt und vergessen nach dem drölften Schnaps, dass wir eigentlich früh heimgehen wollten.

Das bereuen wir dann natürlich am nächsten morgen wenn wir mit arg verquollenen Augen den Stall betreten und mit einem Grinsen der Alkoholfreien Teilnehmer begrüßt werden.

Souverän nehmen wir natürlich den Besen in die Hand, kehren artig den Hof, sammeln Geschirr und Flaschen ein und werden niemals zu geben, dass wir keine Ahnung haben wie der gestrige Abend geendet ist, geschweige denn wie man nach Hause gekommen ist.

Während einen den ganzen Vormittag ein leicht flaues Gefühl begleitet und man sich fest vornimmt nie wieder Alkohol zu trinken, betritt garantiert ein Mensch den Stall, der warum auch immer von sämtlichen Katzen und Katern verschont geblieben ist, erbärmlich gute Laune hat und den Vorschlag macht, man könne ja einen Glühwein aufstellen …. wäre ja noch genug da.

Seufzend nehmen wir den Becher, der Magen wird das schon vertragen, und schwören uns im geheimen, ab Januar wird alles anders und man trinkt nie wieder Alkohol….oder zumindest bis zum nächsten Fest……

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